< Previous10GASTRONOMIE Abklingen der Pandemie erfreulicherweise durch hohen persönlichen Einsatz und einer starken Kom- munikation am Gast die Reservierungsbücher wie- der füllen. Das Buchungsverhalten ist nicht wie vor Corona und vor allem der zeitliche Vorlauf vor Ver- anstaltungen ist deutlich geringer geworden. Doch auch hier sind wir optimistisch mit den neu ein- geführten Strukturen unseren Gästen auch in Zu- kunft einen tollen Service bieten zu können. Ebenso schauen wir positiv in die Zukunft, um unseren Kli- ent*innen lehrreiche und vielseitige Einblicke in die gastronomischen Bereiche geben zu können. Zum Abschluss noch ein Blick ins größte gastrono- mische Objekt der sbr locations, dem Mensa-, Res- taurant- und Bankettbetrieb Kubino in Ostfildern- Nellingen. Nachdem der Betrieb durch die Pandemie relativ eingeschänkt war und auch nur langsam wie- der anläuft, sind wir froh, schon zu Beginn der Pan- Gästebetrieb deckt er die Tische ein, bereitet seinen Arbeitsplatz inklusive der Kaffeemaschine vor und bestückt die Kuchentheke. Anschließend begrüßt er die Gäste, nimmt ihre Bestellungen auf und unter- hält sich mit ihnen. In Bezug auf die Berufsschule erzählt er, dass er im 1. Ausbildungsjahr immer zweimal in der Woche Schu- le hatte und drei Tage im Betrieb tätig war. Seit dem 2. Ausbildungsjahr, hat er Blockunterricht im Inter- nat. Dieser geht immer mehrere Wochen am Stück, inklusive Übernachtung und Verpflegung. Eines seiner Highlights bei der sbr gGmbH ist die gemeinsame Weihnachtsfeier. Die tolle Atmosphä- re, mit allen Mitarbeitenden der sbr-locations sowie der Geschäftsführung, bereitete allen Anwesenden einen unvergesslichen Abend. Die gemeinsame Zeit miteinander, der Austausch und das gemeinsame Essen und Musikhören trugen zu einer großartigen Stimmung bei. Zudem gab es einen kurzen Jahres- rückblick und eine Motivationsrede für das kom- mende Jahr. Attins Ziel ist es, seine Ausbildung erfolgreich abzu- schließen und danach in dem Beruf weiterzuarbei- ten. Er möchte auch weiterhin sein Bestes bei der sbr gGmbH geben und gute Leistungen erbringen. MINIGOLFANLAGE Attin ist 31 Jahre alt und befindet sich im 3. Aus- bildungsjahr zum Restaurantfachmann. Er erzählt uns begeistert, dass das Servieren von Speisen und Getränken ihm große Freude bereitet und er dabei ständig neue Menschen kennenlernt. Auf die sbr gGmbH kam er über eine Online-Suche durch ein Jobportal und war von der Ausbildungs- möglichkeit als Restaurantfachmann sofort über- zeugt. Nach einer erfolgreichen Bewerbung und einem positiven Vorstellungsgespräch wurde er bei der sbr gGmbH im gastronomischen Fachbereich „sbr-locations“ zum 01. September 2020 eingestellt. Attin schätzt besonders die tägliche Interaktion mit neuen Menschen und die Chance, sie mit Gastlich- keit zu überzeugen. Durch das Arbeiten im Team und den Austausch mit verschiedenen Gästen möchte er auch nach seiner Ausbildung seine Reise im Bereich der Gastronomie fortzusetzen. Der soziale Aspekt bei der sbr gGmbH beeindruckt ihn besonders, da alle zusammenarbeiten und nie- mand allein dasteht. Er versteht sich sehr gut mit al- len und schätzt die gegenseitige Unterstützung sehr. Dies ist auch einer der Gründe, warum er gerne zur Arbeit geht und diesen Beruf auch nach Abschluss seiner Ausbildung weiter ausüben möchte. Sein Arbeitsalltag beginnt am Vormittag mit der Überprüfung seines Wochenplans und den Vor- bereitungen für mögliche Reservierungen. Für den demie gute Lösungen gefunden zu haben um die Schulverpflegung weitestgehend aufrecht zu erhal- ten. Im Rückblick konnte der Mensabetrieb nahezu ohne Unterbrechung durchgeführt werden. Ebenso sind wir froh, dass wir in der Phase, in der gastrono- mische Veranstaltungen wieder möglich waren, die Nachfrage aber noch etwas schleppend lief, starken Zuspruch durch die Stadt Ostfildern erhalten haben und diese auch einige Veranstaltungen durchge- führt hat. Um nichts zu verpassen, besuche unsere Facebook Seite unter www.facebook.de/sbrlocations und um mehr Infos rund um das Thema sbr-Locations so- wie Cateringservice zu erhalten schaue vorbei unter www.sbr-locations.de . IM GESPRÄCH MIT ATTIN11GASTRONOMIE Die familienfreundliche Minigolfanlage im Kurpark Bad Cannstatt lädt große und kleine Gäste zum Mini- golfspiel ein. Direkt hinter dem Kursaal gelegen und geprägt durch den alten Baumbestand welcher für angenehmes Klima sorgt. Talente jeden Alters dür- fen auf unserer 18-Loch-Anlage ihr Können nach Herzenslust unter Beweis stellen. Wir sind eine an- erkannte Turnieranlage des DMV (Deutscher Mini- golfsport Verband). Die Minigolfanlage verfügt über eine gute Anbindung an den ÖPNV (U2 Haltestelle Kursaal). Unsere Minigolfanlage bietet Jugendlichen, die in Ausbildung sind oder die Schule besuchen und vom Gericht eine Arbeitsweisung erhalten haben, flexible Ableistungszeiten, wie z. B. das Wochenende und die Abendstunden. In unserem Kiosk bieten wir heiße und kalte Geträn- ke sowie Eis und Süßwaren an. Kindergruppen aller Art bei Schul-, Waldheim- oder Kindergartenausflügen sind uns jederzeit willkom- men. Hierfür bitten wir jedoch um Voranmeldung. Ihr Event bei uns! Gerne setzen wir Ihr Event bei uns auf der Anlage um. Genießen Sie das Flair des Kurparks, während Sie exklusiv mit Ihren Gästen um die Wette spielen. Mit unserem mobilen Cateringservice Meatingpoint sind wir vor Ort und sorgen dafür, dass auch der kuli- narische Part nicht zu kurz kommt. Telefon: 0711 55019-134 E-Mail: minigolf@sbr-ggmbh.de Catering exklusiv für Ihr Event auf der Minigolfanlage www.sbr-locations.de/ minigolfAIS ARBEITSMARKTINTEGRATION SOZIALARBEIT12 ARBEITSMARKTINTEGRATION UND SOZIALARBEIT13 BESCHÄFTIGUNG – AKTIVIERUNG – BILDUNG - EINGLIEDERUNG – ARBEITSVERMITTLUNG Innerhalb des Fachbereichs Arbeitsmarktintegra- tion und Sozialarbeit arbeiten Anleiter*innen, Ausbil- der*innen, Sozialpädagogen*innen sowie Lehrkräfte in den verschiedenen Projekten und Maßnahmen eng zusammen. Unsere Angebote erstrecken sich über Beschäftigungsangebote zur Heranführung an den Arbeitsmarkt bis hin zu Tätigkeiten, die den Anforde- rungen der freien Wirtschaft nahekommen. Unsere Zielgruppen sind langzeitarbeitslose Men- schen, Geflüchtete, psychisch und physisch einge- schränkte Menschen, Suchtmittelabhängige und Substituierte, Straffällige, Jugendliche in der Berufsori- entierung oder Ausbildung und Menschen in gering- fügigen Beschäftigungsverhältnissen. Durch begleitende sozialpädagogische Unterstüt- zungs- und Vermittlungsangebote werden mit ver- schiedenen Programmen und Maßnahmen Hilfestel- lungen zur Bewältigung persönlicher Probleme, der Stabilisierung des sozialen Umfeldes und der individu- ellen Lebens- und Berufswegplanung gegeben. Die sbr gGmbH arbeitet vorrangig mit dem Jobcen- ter, dem Jugendamt, der Jugendgerichtshilfe, der Arbeitsförderung der Stadt Stuttgart und der Sucht- hilfe zusammen. Die Zielsetzungen sind dabei sehr unterschiedlich. Sie reichen von Training der Arbeits- tugenden, Tagesstrukturierung und beruflicher Orientierung bis hin zur grundlegenden fachlichen Qualifizierung. Flankierend werden Schritt für Schritt Vermittlungshemmnisse, wie zum Beispiel Schulden, fehlende oder unzureichende Kinderbetreuung, pre- käre Wohnsituation und Suchtproblematik abgebaut. Fallmanagement und Beratung orientieren sich an den Prinzipien des Case Managements. Dabei steht die maßgebliche und aktive Gestaltung der Ziel- und Handlungsplanung durch die Teilnehmenden selbst im Fokus. Qualifizierungsprogramme werden in enger Zusam- menarbeit mit den Arbeitsbereichen Handel und Gastronomie durchgeführt. In beiden Bereichen er- folgt die fachpraktische Qualifizierung durch Fach- anleiter*innen am Arbeitsplatz. Das Team der Sozial- pädagogen*innen und Lehrkräfte bietet außerdem Schulungen zu den Themen Gesundheit, Zeitmanage- ment, Nutzung der EDV im Bewerbungsprozess sowie Bewerbungsstrategien an. Die durch den ESF geförderten Projekte ermöglichen uns Lücken in der Förderung von Menschen zu schlie- ßen. So konnten wir zum Beispiel mit dem Projekt „NEXTdigiSTEP“ durch Schulung des digitalen Emp- owerment für sozial-benachteiligte Menschen und Menschen in prekären Lebenslagen den Schritt in eine eigenständige und selbstkompetente Lebensführung in der zunehmend digitalen Lebenswelt erleichtern. Gemäß unserem sozialpädagogischen Selbstver- ständnis und unseren Fachkompetenzen begegneten wir unseren Teilnehmenden mit Respekt und Toleranz hinsichtlich ihrer Geschichte, Herkunft und ihres kultu- rellen Hintergrunds. So konnten wir die verschiedenen Aufträge im Sinne unserer Auftraggeber*innen, Part- ner*innen und Teilnehmenden umsetzen. Zur Verstän- digung wurden bei Bedarf auch Dolmetscherinnen einbezogen. Das Team Arbeitsmarktintegration und Sozialarbeit erarbeitet Konzepte für Projekte und Maßnahmen, ist verantwortlich für die Projektdurchführung, -steue- rung und das Controlling. Wir sind fest verankert in Trägerverbünden, bilden die Schnittstelle zu unseren Kooperationspartnern*innen und arbeiten in Gremien sowie Arbeitskreisen der Stuttgarter Netzwerke mit. BUNDESFREIWILLIGENDIENST Die sbr gGmbH bietet interessierten Menschen die Möglichkeit, Bundesfreiwilligendienst zu leisten. Die Dauer beträgt in der Regel ein Jahr, kann um sechs Monate verlängert werden und steht allen unabhän- gig von Alter oder Nationalität zur Verfügung. Ab einem Alter von über 27 Jahren ist auch Teilzeitarbeit möglich. In den Bonus-Märkten unterstützen die Frei- willigen die Marktleitung bei der fachlichen Qualifizie- rung langzeitarbeitsloser Teilnehmender, etwa durch Beaufsichtigung beim Einüben neuer Tätigkeiten. Auch in unserer Kreativwerkstatt ist ein Einsatz mög- lich. Dort unterstützen die Freiwilligen die Fachanlei- ter*innen durch Entlastung von Alltagstätigkeiten und Beaufsichtigung und Unterstützung von Teilnehmen- den. Fahrdienste sind – sofern Fahrerlaubnis vorhan- den – ebenfalls möglich. AIS - ARBEITSMARKTINTEGRATION UND SOZIALARBEIT ARBEITSMARKTINTEGRATION SOZIALARBEIT14 PROGRAMM 400+ZUKUNFT Übergang Schule Beruf 400+Zukunft ist seit 2003 ein fester und zentraler Be- standteil der Jugendberufshilfe in Stuttgart. In die- sem Trägerverbund bietet die sbr gGmbH acht Plät- ze an. Das niedrigschwellig angelegte Angebot wird von benachteiligten jungen Menschen genutzt, die weder durch die Agentur für Arbeit noch durch das Jobcenter ein passendes Angebot zur Begleitung in die Ausbildungs- und Arbeitswelt erhalten können. Jungen Menschen, die beim Übergang von der Schu- le in einen Beruf Unterstützung brauchen, werden sozialpädagogische Hilfen angeboten, die sowohl ihre schulische und berufliche Ausbildung als auch die Eingliederung in die Arbeitswelt und ihre soziale Integration fördern. In Kombination von praktischer Mitarbeit und Unterricht an der Volkshochschule kann zusätzlich der Hauptschulabschluss erworben werden. Wir freuen uns sehr darüber, dass die meis- ten Teilnehmenden mit gutem Erfolg die Prüfung zum Hauptschulabschluss bestanden haben und im Anschluss eine Berufsausbildung aufnehmen oder eine weiterführende Schule besuchen konnten. Finanziert durch: BESCHÄFTIGUNGSANGEBOT FÜR JUNGE MENSCHEN bei bestehenden Leistungen des Jugendamts (HzE) Step-by-Step Dieses Angebot richtet sich an junge Menschen, die bereits durch das Jugendamt betreut werden und deren Hilfeplan eine Berufsorientierung vorsieht. Nach dem umfassenden Upgrade von 400+Zukunft startete am 1. April diesen Jahres Step-by-Step. Die bislang namenlose Beschäftigungshilfe nach § 27 SGB VII hat außer dem Namen nun auch inhalt- lich viel zu bieten. Die Qualifizierungsbausteine aus 400+Zukunft stehen nun in Step-by-Step auch dieser Zielgruppe zur Verfügung, einschließlich der Möglichkeit, den Hauptschulabschluss nachzu- holen. Deutlich attraktiver ist nun auch die Mitwir- kungsprämie gestaltet und hat zu 400+Zukunft auf- geschlossen. Finanziert durch: ÜBERGÄNGE GESTALTEN SCHULE - AUSBILDUNG - BERUF ARBEITSMARKTINTEGRATION SOZIALARBEIT15 PENGA Perspektiven nach gemeinnütziger Arbeit Das Projekt PengA bietet straffällig gewordenen Jugendlichen zwischen 14 und 21 Jahren die Mög- lichkeit, vom Gericht auferlegte Arbeitsweisungen abzuleisten. Unsere Zielgruppe sind Jugendliche, die keine Beschäftigung und Perspektive haben und aufgrund ihrer prekären Lebenssituation und/oder aufgrund ihres begangenen Deliktes eine besondere Begleitung bei der Ableistung ihrer Arbeitsstunden benötigen. PengA zielt darauf ab, den Jugendlichen eine frist- gerechte Ableistung ihrer Arbeitsstunden zu ermög- lichen, sie an Hilfesysteme anzubinden und die Ent- wicklung beruflicher oder schulischer Perspektiven zu fördern. Durch die Zusammenarbeit des multiprofessionel- len Teams konnten wir auf unterschiedliche Schwer- punkte im Bereich Coaching und Bewerbungstrai- ning, arbeitsrelevante und handwerkliche Förderung sowie künstlerisch-kreative Entwicklungen einge- hen. Die Jugendlichen haben die Möglichkeit, sich persönlich zu stabilisieren und ihre Schlüsselkompe- tenzen zu verbessern. Die Selbstwirksamkeitserwar- tung wird somit gestärkt, die Frustrationstoleranz erhöht. Wir arbeiten im Wandel der Jahreszeiten vorwie- gend mit Holz, aber auch weiteren Naturmaterialien wie Stein und Ton sowie im Gartenbereich und mit textilen Materialien. Außerdem findet der Arbeits- einsatz im Rahmen der Pflege unserer Minigolfan- lage statt. Dieses Einsatzgebiet ermöglicht unseren Jugendlichen, welche die Schule besuchen oder sich in Ausbildung befinden, auch am Wochenende die zügige Ableistung der Arbeitsstunden. Im Außeneinsatz arbeiten Jugendliche in Stuttgarter Weinbergen oder im Rahmen unserer Patenschaft für die Stolpersteine in Stuttgart-Hallschlag. Kunsttherapie Im Jahr 2022 wurde PengA über die Arbeitsförde- rung der Stadt Stuttgart durch den Baustein der Kunsttherapie, ein Coaching durch Kunst, erweitert. Die Kunsttherapie setzt an einem tiefen Grundbe- dürfnis des Menschen an, sich gestalterisch aus- zudrücken und mit sich und anderen in Kontakt zu treten. Mit einer vorgegebenen Jahresanzahl von 12 Jugendlichen konnte Kunsttherapie als Kriseninter- vention, Konfliktprävention, Stabilisierung und Ent- wicklungsförderung individuell in vorwiegend Ein- zelcoachings aber auch in Gruppenarbeit genutzt werden. Methoden der Kunsttherapie reichen von Messpain- ting über Malen in der Natur oder Malen nach Musik, Dialogischer Bildarbeit bis hin zu Plastischem Gestal- ten. Hier gibt es kein „richtig“ und kein „falsch“. Dabei unterstützen wir stets das Reflektieren der eigenen Person und des eigenen Verhaltens. Bei den Jugendlichen beobachteten wir im Allge- meinen eine starke Offenheit, Bereitschaft, Aktivierung und positive Beziehungsgestaltung. Kunst kann so als „Anschauungs- und Proberaum“ und konstruktives Erfahrungsfeld genutzt werden. Ü 21 Für straffällig gewordenen Menschen Ü21 gibt es Dank der finanziellen Unterstützung durch die Ar- beitsförderung der Stadt Stuttgart die Möglichkeit des Ableistens von Arbeitsstunden im Straßenbe- gleitgrün. Der Einsatz wird durch einen Arbeitserzie- her angeleitet. Damit wird ein wichtiger Beitrag für ein sauberes und sicheres Stuttgart geleistet. Der Zu- gang erfolgt über PräventSozial. Gefördert durch: ARBEITSMARKTINTEGRATION SOZIALARBEIT16 SILKY Social Inclusion Labs für Kids und Youngsters Ein Leben ohne Armut und Ausgrenzung steht al- len Kindern und Jugendlichen zu. Das ist wichtig für ihre Zukunftschancen und für unseren gesellschaft- lichen Zusammenhalt. Als Projektpartner sind wir in einem landesweiten Verbund eingebunden, erneut der Herausforderung der Bekämpfung und Präven- tion von Armut bei Kindern, Jugendlichen und jun- gen Erwachsenen zu begegnen. Jugendkriminalität ist kein Phänomen, das nur in sozial benachteiligten Schichten zu finden ist. Jugendkriminalität kommt in den besten Familien vor. Oft sind es nur Bagatell- delikte, Ladendiebstahl, Vandalismus, Körperverlet- zung ohne weitere behandlungsbedürftige Folgen. Wer jedoch in armen Verhältnissen aufwächst ist oft starkem Druck seiner Peergroup ausgesetzt, z.B. bei Markenkleidung und hochwertigen Konsumgütern wie Smartphones mithalten zu müssen, wird öfter gemobbt oder ausgegrenzt. In einem Alter, in dem das Selbstbewusstsein von entscheidender Bedeu- tung ist, erhöht Armut die Wahrscheinlichkeit eines abweichenden Verhaltens deutlich. Der steinige Weg aus der Armut wird in der Folge durch Straffälligkeit zusätzlich erschwert. Das Sozialunternehmen sbr gGmbH, aus einem Verein der Straffälligenhilfe ent- standen, widmet sich mit dem Projekt SILKY haupt- sächlich dieser Zielgruppe mit ihren Familien. Social Inclusion Labs sorgen für bessere materielle Bedin- gungen, für bessere Bildung der Teilnehmenden und für ein besseres gesellschaftliches Miteinander. Jun- ge Menschen sollen Lust und Chancen bekommen, ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen. In enger Vernetzung mit unserem Projekt PengA (Perspektive nach gemeinnütziger Arbeit) sprechen wir mit SILKY gezielt delinquent gewordene junge Menschen an. Gemeinsam mit unseren Teilnehmenden arbeiten wir an neuen, armutsvermeidenden Perspektiven und Zielen für eine bessere Zukunft. So begleiten wir die jungen Menschen beispielsweise beim Zugang zu einer Grund- und Sekundarbildung, beim Errei- chen eines Schul-, bzw. Ausbildungsabschlusses und bei der (Re-)Integration in Regelsysteme, wie z. B. Ju- gendhilfe, Ausbildung, soziale und gesundheitliche Beratungs- und Unterstützungssysteme. Als Projekt- partner im SILKY-Verbund beraten und begleiten wir unabhängig und ohne Vorgaben. Gerade dieser of- fene und ungezwungene Rahmen wirkt sich positiv auf die Teilnahmebereitschaft der jungen Menschen aus. Deshalb freuen wir uns darauf, gestärkt in ein weiteres Projektjahr überzugehen. Zum Jahreswech- sel endete nun die dreijährige Förderung von SILKY durch das ESF-Programm Starke Kinder. Die Erfah- rungen und Erfolgsgeschichten flossen in eine Wei- terentwicklung ein. Wir freuen uns, dass es dieses Angebot voraussichtlich auch 2023 geben wird. Die nahtlose Fortsetzung und der Start von SILKYPLUS ab Januar 2023 wurde im Rahmen des Landespro- gramms ESF-PLUS schon vorab zugelassen. Gefördert durch: INKLUSION SOZIAL UND DIGITAL ARBEITSMARKTINTEGRATION SOZIALARBEIT17 NEXTDIGISTEP Die Corona-Pandemie hat die Entwicklung der digi- talen und sozialen Inklusion erheblich beschleunigt und gleichzeitig deutlich gemacht, dass Menschen in sozial benachteiligten Lebenslagen zur digitalen Teilhabe besonderer Unterstützung bedürfen. Der PARITÄTISCHE Baden-Württemberg hat gemein- sam mit der Werkstatt Parität durch das Projekt „NEXTdigiSTEP“ einen Beitrag dazu geleistet, das sozial benachteiligte Menschen, sowie Men- schen in prekären Lebenslagen den Schritt in eine eigenständige und selbstbestimmende Lebensfüh- rung in einer zunehmend digitalisierten Lebenswel- ten gehen. Die sbr gGmbH schloss sich diesem Projekt mit dem Hauptziel an, die Teilnehmenden zu befähigen digi- tale Anwendungen selbstständig, und mit einer kri- tisch-reflektierten Haltung zu nutzen. Insbesondere für Teilnehmende mit erschwertem Zugang zu digitalen Angeboten stand der Abbau von Berührungsängsten und Vorbehalten gegen- über digitalen Anwendungen im Fokus. In „NEXTdigiSTEP“ wurde ein Kooperationsdreieck (Teilnehmende, Sozialarbeiter*innen, Fachpersonal Digitalisierung) aufgespannt, welches die Zielgrup- penteilnehmenden im Rahmen eines assistierten Weiterbildungsangebotes in ihren Lebenswelten (und Wissensständen) mit ihren Themen abholt. Digitale Schulungsinhalte wurden in modularen Bausteinen passgenau aufbereitet und vermittelt. Mit individuell zugeschnittenen Assistenzmodellen ist zusätzlich zur Qualifizierung sichergestellt wor- den, dass die Teilnehmenden durch digitales Emp- owerment eine Qualifizierung mit verbesserter Teil- habe an ihren digitalen Lebenswelten erhalten und dieses auch künftig nachhaltig für sich nutzen können. Im Rahmen der Bezugsbetreuung wurden zusam- men mit den Teilnehmenden die Digitalisierungs- bedarfe im Rahmen ihrer Lebenswelten identifiziert und daraus ein individuelles Curriculum erstellt. Die modulare Zusammenstellung ermöglichte den Teilnehmenden, aus einem Katalog von Themen die- jenigen zu wählen, die den individuellen Wissenslü- cken Rechnung trugen. Inhalte waren beispielsweise: Einrichtung einer per- sönlichen E-Mail, Ausfüllen eines PDF-Formulars/ Online-Antrages, Upload von Dateien, Nutzung von Apps, Datensicherung, Ticketbuchung, Online- Bewerbung, digitale Kopien von Dokumenten, Un- terstützung beim Homeschooling etc. Sprachbarrieren konnten bei Bedarf mit Dolmet- scherunterstützung überwunden werden, gleich- zeitig konnten in digitalen Medien digitale Überset- zungstechniken genutzt werden. Im Rahmen von „NEXTdigiSTEP“ wurden über 70 Teilnehmende erreicht. Sie wurden mit ca. vierzig bis fünfzig Stunden in Gruppen fortgebildet. Nach erfolgreichem Abschluss erhielten sie eine qualifizierte Teilnahmebescheinigung. In Zusammenarbeit mit: Gefördert durch: ARBEITSMARKTINTEGRATION SOZIALARBEIT18ARBEITSMARKTINTEGRATION SOZIALARBEIT ARBEITSGELEGENHEITEN § 16 D SGB II Diese Angebote bieten Menschen, die die Anfor- derungen des allgemeinen Arbeitsmarktes aktuell nicht erfüllen können, die Möglichkeit der Teilhabe am Arbeitsleben. Wir achten im Rahmen unserer Maßnahmen sowohl auf eine sinnvolle als auch befriedigende Beschäfti- gung, die sich dem Leistungsvermögen des Einzel- nen anpassen lässt. Die Teilnahme an einer Arbeitsgelegenheit bietet eine gute Möglichkeit für Übergänge in qualifizie- rende Maßnahmen oder geförderte/ ungeförderte Arbeitsverhältnisse. In Stuttgart Arbeitspädagogische Orientierung in unserer Holz- werkstatt Das breite Spektrum der Holzbearbeitung lässt für jede Anforderung Möglichkeiten offen. Vom techni- schen Können der Teilnehmenden ausgehend, bietet Holz hier die beste Voraussetzung sowie Flexibilität für eine kontinuierliche Leistungs- und Schwierig- keitssteigerung. In unserer Werkstatt werden Kreativität gefördert, manuelle Fertigkeiten in Form von Sägen, Bohren, Schleifen, Leimen sowie der Oberflächenbearbei- tung vermittelt. Des Weiteren bieten wir insbeson- dere Frauen auch die Möglichkeit zum Nähen, Hä- keln und Stricken. Flower Power Teilnehmende an der Maßnahme sind substituierte Drogenabhängige ohne oder mit Beikonsum. Der Einsatz erfolgt in Grünanlagen der Stadt Stuttgart. Das Ergebnis der Arbeiten trägt zu einer Verbesse- rung der sozialen und kulturellen Infrastruktur und zum Umweltschutz bei. Die zusätzliche Präsenz trägt zur Attraktivität der öffentlichen Einrichtungen bei und stärkt das Sauberkeits- und Sicherheitsgefühl der Bevölkerung. Darüber hinaus kann die positive Wahrnehmung der Zielgruppe in der Öffentlichkeit Letzteres aktiv unterstützen. Neben den Beschäftigungsangeboten in den Ar- beitsbereichen erhalten die Teilnehmenden sozial- pädagogische Begleitung zu folgenden Themen: • Motivationsarbeit • Orientierung in der Arbeitswelt • Belastbarkeit • Selbsteinschätzung • Bewerbungsverhalten sowie Unterstützung und Beratung zum Beispiel bei Überschuldung, Sucht, gesundheitlichen Einschrän- kungen oder unzureichenden Wohnverhältnissen. Die Teilnehmenden haben aufgrund langer Arbeits- losigkeit einen hohen Beratungs- und Betreuungs- bedarf. Es bestehen oft psychische und physische Er- krankungen oder Suchtproblematiken. Ebenso wird durch die Sozialpädagogen*innen die Kommunika- tion mit den persönlichen Ansprechpartnern*innen der Teilnehmenden beim Jobcenter geführt sowie das Berichtswesen (Zwischenbericht, Abschlussbe- richt) abgewickelt. Dieses dient der weiteren Integ- rationsplanung der zuständigen persönlichen An- sprechpartner*innen des Jobcenters. Die enge Zusammenarbeit mit den Fachanleitern*in- nen der Beschäftigungsfelder ermöglicht den Aus- tausch zum Entwicklungsstand der Teilnehmenden. Im Zusammenwirken arbeitspädagogischer und sozialpädagogischer Methoden und den daraus ge- wonnenen Erkenntnissen entwickeln wir mit den Teilnehmenden eine ganzheitliche Zielplanung. Im Jahr 2022 konnten zwei Teilnehmende in unge- förderte Arbeitsverhältnisse übergeleitet werden. Die Nachbetreuung zur Stabilisierung der Beschäf- tigungsverhältnisse erfolgte mit Hilfe unseres ESF Projektes DurantePlus. Beide Teilnehmende haben die Probezeit erfolgreich absolviert. Im Landkreis München und im Landkreis Tübingen Arbeitsgelegenheiten im Lebensmitteleinzelhandel • Bonus Ottobrunn, Kirchheim, Unterschleißheim • Bonus Kusterdingen Die Teilnehmenden werden während der Maßnah- me, Schritt für Schritt ihrem Entwicklungstempo entsprechend, durch fachspezifisch ausgebildete Anleiter*innen (zur Ausbildung berechtigte Markt- leiter*innen) mit allen Arbeitsfeldern im Einzel- handel vertraut gemacht. Die Beschäftigung der Teilnehmenden dient dem Vermitteln von Schlüs- selqualifikationen, dem Abbau von arbeitsmarkt- PERSPEKTIVEN SCHAFFEN VON MENSCHEN FÜR MENSCHEN19ARBEITSMARKTINTEGRATION SOZIALARBEIT fernem Arbeits- und Sozialverhalten, der Förderung der Teamfähigkeit sowie dem positiven Erleben von selbst geleisteter Arbeit. Insbesondere der Bereich „Umgang mit Kunden*in- nen“ ist für oben genannte Zielgruppen ein wich- tiges Element: hier kann man Kundenorientierung trainieren, soziale Kompetenzen stärken sowie Sprach- und Kommunikationsbarrieren abbauen. Im Jahr 2022 wurden durch die Jobcenter nur sehr wenige Teilnehmende in die AGH-Lebensmittelein- zelhandel zugewiesen, was sehr bedauerlich war. Finanziert durch: SGB XII Zuverdienstangebote für nicht Erwerbsfähige Für Menschen, die dauerhaft oder vorübergehend nicht erwerbsfähig sind und Sozialhilfe beziehen, jedoch in begrenztem Umfang wieder arbeiten wol- len, stehen sogenannte arbeitsähnliche Tätigkeiten zur Verfügung. Die Teilnehmenden erhalten eine am individuellen Bedarf ausgerichtete niederschwellige Beschäftigung mit variablen Arbeitszeiten zwischen 6 und 15 Stunden pro Woche. Die sbr gGmbH bietet Beschäftigungsmöglichkeiten im arbeitspädagogi- schen Bereich an. Finanziert durch:Next >